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von Laurent Gjoshi

Open Innovation vs. Closed Innovation

Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg in einer globalisierten, technologiegetriebenen Welt. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Innovationsstrategie so zu gestalten, dass sie ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten und gleichzeitig agil auf Veränderungen reagieren können. Zwei wesentliche Ansätze prägen dabei die Diskussion: Open Innovation und Closed Innovation. In diesem Blogpost analysieren wir beide Konzepte detailliert, betrachten ihre Stärken und Schwächen und geben dir Einblicke, welcher Ansatz für verschiedene Branchen und Unternehmensziele geeignet ist.


Was ist Innovation und warum ist die Strategie entscheidend?

Innovation beschreibt die Entwicklung neuer Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse, die einen Mehrwert schaffen. Unternehmen stehen dabei vor der Frage, wie sie ihren Innovationsprozess gestalten. Sollten sie nur auf interne Ressourcen setzen oder externe Partner und Ideen einbeziehen?

Die Wahl der Innovationsstrategie ist entscheidend für:

  • Marktdurchdringung: Schnelligkeit und Einzigartigkeit neuer Produkte können Wettbewerbsvorteile sichern.
  • Kostenmanagement: Wie effizient werden Ressourcen genutzt?
  • Zukunftsfähigkeit: Wie flexibel ist das Unternehmen in Bezug auf neue Trends und Technologien?

Open Innovation und Closed Innovation im Überblick

  • Open Innovation: Der Fokus liegt auf Kollaboration mit externen Partnern, um Wissen und Ressourcen zu teilen. Innovation wird als ein offenes Ökosystem betrachtet.
  • Closed Innovation: Hierbei wird der gesamte Prozess streng intern gehalten, und das Unternehmen verlässt sich auf eigene Forschung und Entwicklung (F&E).

Zur Grafik geht es hier.


Open Innovation: Das Potenzial der Zusammenarbeit

Der Begriff Open Innovation wurde 2003 von Henry Chesbrough geprägt und beschreibt den Ansatz, externe Ideen und Ressourcen in den Innovationsprozess eines Unternehmens einzubinden. Dabei entstehen Netzwerke aus Partnern, die gemeinsam Innovationen vorantreiben.

Merkmale von Open Innovation

  • Offene Netzwerke: Unternehmen kooperieren mit Start-ups, Universitäten, Kunden, Lieferanten oder sogar Konkurrenten.
  • Zweiseitiger Wissenstransfer: Ideen fließen nicht nur ins Unternehmen, sondern auch hinaus – beispielsweise in Form von Lizenzierungen.
  • Crowdsourcing: Unternehmen binden Konsumenten oder Communities ein, um kreative Lösungen zu entwickeln.
  • Plattformen und Ökosysteme: Online-Plattformen wie „LEGO Ideas“ oder „InnoCentive“ ermöglichen es, innovative Ideen von externen Akteuren zu nutzen.

Vorteile von Open Innovation

  1. Beschleunigung von Innovationen: Externe Ideen und Ressourcen machen den Innovationsprozess schneller und effizienter.
  2. Kostenersparnis: Statt große interne Forschungsabteilungen zu unterhalten, können Unternehmen externe Expertise nutzen.
  3. Erweiterung des Innovationsspektrums: Unterschiedliche Perspektiven fördern kreative Lösungen.
  4. Marktnähe: Durch die Einbindung von Kunden in den Innovationsprozess können Produkte besser an deren Bedürfnisse angepasst werden.

Herausforderungen von Open Innovation

  • Schutz geistigen Eigentums: Das Teilen von Ideen birgt das Risiko, dass diese von anderen Akteuren ausgenutzt werden.
  • Koordinationsaufwand: Die Zusammenarbeit mit externen Partnern erfordert effizientes Management.
  • Komplexität: Unterschiedliche Kulturen, Ziele und Arbeitsweisen können Konflikte verursachen.

Beispiele für Open Innovation

  1. Procter & Gamble: Mit der „Connect + Develop“-Initiative nutzt P&G externe Partner, um Innovationen schneller und kosteneffizienter zu entwickeln.
  2. Siemens: Das Unternehmen betreibt offene Innovationsplattformen wie „Siemens Innovation Ecosystem“, um Start-ups und Wissenschaftler einzubinden.
  3. Open Source Software: Projekte wie Linux oder Apache basieren auf kollaborativer Entwicklung durch Entwickler weltweit.

Closed Innovation: Die Kraft der internen Kontrolle

Der Ansatz der Closed Innovation war lange der Standard in Unternehmen. Hierbei bleiben die Innovationsprozesse strikt intern, und das Unternehmen verlässt sich auf seine eigenen Ressourcen und Kompetenzen.

Merkmale von Closed Innovation

  • Interne Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F&E): Unternehmen investieren stark in eigene Labore und Forschungsteams.
  • Geheimhaltung: Innovationsprozesse werden vor der Konkurrenz geschützt.
  • Monetarisierung: Patente und Lizenzen dienen dazu, Innovationen zu monetarisieren und zu schützen.

Vorteile von Closed Innovation

  1. Hohe Kontrolle: Unternehmen behalten die volle Kontrolle über ihre Innovationen.
  2. Wettbewerbsvorteil: Durch exklusive Produkte können Alleinstellungsmerkmale geschaffen werden.
  3. Sicherheit: Geistiges Eigentum bleibt geschützt, was besonders in stark regulierten Branchen wie der Pharmaindustrie wichtig ist.
  4. Langfristige Planung: Unternehmen können Innovationsstrategien ohne externe Einflüsse gestalten.

Herausforderungen von Closed Innovation

  • Hohe Kosten: Interne Forschung und Entwicklung erfordern umfangreiche Investitionen.
  • Begrenzte Ressourcen: Ideen und Know-how sind auf das Unternehmen beschränkt.
  • Langsamere Prozesse: Der geschlossene Ansatz kann zu längeren Innovationszyklen führen.
  • Eingeschränkte Perspektiven: Ohne externe Einflüsse kann die Kreativität eingeschränkt sein.

Beispiele für Closed Innovation

  1. Pharmaunternehmen: Unternehmen wie Pfizer setzen auf geschlossene Entwicklungsprozesse, um ihre Patente zu schützen.
  2. Automobilbranche: Hersteller wie BMW setzen in der Regel auf interne Forschung, um technologische Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln.

Open vs. Closed Innovation: Ein direkter Vergleich


Hybride Ansätze: Das Beste aus beiden Welten?

Viele Unternehmen kombinieren heute Elemente aus beiden Ansätzen, um von den Vorteilen beider Welten zu profitieren. Dieser hybride Ansatz wird oft als „Balanced Innovation“ bezeichnet.

Beispiele hybrider Innovation:

  1. Tesla: Tesla nutzt Open-Source-Technologien, verfolgt aber gleichzeitig proprietäre Innovationen in Bereichen wie Batterietechnologie.
  2. Microsoft: Während Microsoft klassische Closed-Innovation-Ansätze verfolgt, öffnet es sich im Bereich Open-Source-Software wie .NET oder Visual Studio Code.

Welche Strategie passt zu meinem Unternehmen?

Die Wahl zwischen Open und Closed Innovation hängt von mehreren Faktoren ab:

Wann eignet sich Open Innovation?

  • Wenn das Unternehmen:
    • In einer dynamischen Branche tätig ist (z. B. Technologie, Konsumgüter).
    • Kreativität und Geschwindigkeit priorisiert.
    • Bereits über starke Partnernetzwerke verfügt.

Wann eignet sich Closed Innovation?

  • Wenn das Unternehmen:
    • Geistiges Eigentum schützen muss (z. B. Pharma, Luftfahrt).
    • Langfristige, strategische Innovationen entwickelt.
    • Über große interne Ressourcen verfügt.

Fazit: Innovation als strategische Entscheidung

Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, welcher Ansatz der bessere ist. Open Innovation bietet Flexibilität, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz, während Closed Innovation Sicherheit, Kontrolle und Exklusivität garantiert. Der Schlüssel liegt darin, die eigene Branche, Marktbedingungen und Unternehmensziele zu analysieren und die richtige Balance zu finden.

Mit der richtigen Innovationsstrategie können Unternehmen nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit sichern, sondern auch langfristig die Grundlage für nachhaltigen Erfolg schaffen.


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